Einen neuen Weg in der Nachwuchsarbeit geht die Handball-Abteilung des VfL Gladbeck. Seit kurzem bieten die Rot-Weißen eine Ballspielgruppe für Mädchen und Jungen im Alter zwischen vier und sechs Jahren an. Das Interesse ist groß. Hatten sich zunächst 18 Kinder für die „Handballhelden“ genannte Gruppe gemeldet, sind es inzwischen bereits 27, die im neuen VfL-Treff auf dem Freibadgelände zu der Übungsstunde kommen.
Über die positive Resonanz freut sich Tim Deffte, der Leiter der Handballabteilung, aus verständlichen Gründen. „Wir haben die Möglichkeit“, sagt er, „die Mädchen und Jungen früh an den Handball heranzuführen und für unseren Verein zu gewinnen.“ Vor allem gehe es aber darum, den Knirpsen Spaß zu vermitteln. „Ich hoffe“, so Tim Deffte, „dass sich diese Gruppe etabliert.“
Verantwortlich fürs Training zeichnet in Björn Sankalla ein VfL-er, den Tim Deffte als „Idealbesetzung“ bezeichnet. Kein Wunder, schließlich ist Sankalla angehender Fitness-Ökonom, Inhaber der Übungsleiter-C-Lizenz sowie der C-Lizenz für Handball und überdies ein klasse Spieler. Am vergangenen Samstag entschied der Rückraumakteur, der einst in Recklinghausen in der Jugend-Bundesliga und für den VfL Gladbeck in der Dritten Liga sowie in der Oberliga aktiv war bzw. ist, mit seinem Treffer zwei Sekunden vor Schluss die Partie gegen Sundwig/Westig zu Gunsten der Rot-Weißen (die WAZ berichtete).
Bislang konnten Kinder im Alter ab sechs Jahren beim VfL Gladbeck Handball spielen. Mit dem neuen Angebot will die Abteilung Mädchen und Jungen noch früher für sich und für ihren Sport gewinnen. „Wir sind von Vereinsmitgliedern angesprochen worden, ob wir nicht so eine Gruppe gründen können“, verrät Tim Deffte. Die Rot-Weißen steckten kurz die Köpfe zusammen und haben entschieden, einen Versuch zu unternehmen. Zur ersten Übungsstunde konnten Sebastian Sprenger, Jugendleiter der VfL-Handballer, Tim Deffte und Björn Sankalla 18 Mädchen und Jungen begrüßen, eine Woche später waren es bereits 27. Dabei hatten die Gladbecker für ihre Bambinigruppe eigentlich kaum die Werbetrommel gerührt. „Wir haben sie auf unserer Facebookseite angekündigt und einmal hat auch etwas in der WAZ gestanden“, so Tim Deffte.
Eigener Nachwuchs ist Trumpf
„Handballhelden“ hat der VfL Gladbeck in den vergangenen Jahren bekanntlich immer wieder hervorgebracht. Die bekanntesten sind Michael Hegemann, der anno 2007 sogar zum Aufgebot der Weltmeistermannschaft von Bundestrainer Heiner Brand gehörte, und Frank Schumann, der ebenfalls für Deutschland gespielt hat. Beide Akteure sind nach wie vor in der Zweiten Liga am Ball, Hegemann steht bei Tusem Essen unter Vertrag, Schumann bei der HSG Nordhorn-Lingen. Im aktuellen Aufgebot der ersten VfL-Mannschaft stehen nicht weniger als sieben Akteure aus dem eigenen Nachwuchs im Kader.
Die „Handballhelden“ treffen sich immer donnerstags um 17 Uhr im VfL-Treff an der Schützenstraße 120. Anmeldungen und Informationen gibt es unter www.vfl-gladbeck.de oder handballhelden@vfl-gladbeck.de.
Quelle: derwesten.de – Thomas Dieckhoff | Foto: Oliver Mengedoht