Der VfL Gladbeck veranstaltete bereits zum sechsten Male den Volksbank-Jugend-Schwimm-Cup. Bundestrainer Henning Lambertz schickte Grüße via Internet. Dass es wieder richtig anstrengend werden würde, das wussten sie. Auf alles können sie sich vorbereiten, aber nicht auf den körperlichen und mentalen Kräfteverschleiß an einem langen, aufreibenden, aufregenden Wochenende. Spaß haben sie gehabt, auch wenn der erst einmal recht kurz kam. Und wenn es dann vorbei ist, sind sie einfach nur erleichtert. Ein bisschen stolz. Und ziemlich kaputt.
Viel Arbeit
Die Rede ist von Hans-Josef Dahlmann, Abteilungsleiter Schwimmen beim VfL Gladbeck, Ralf Steiger, Sprachrohr und Strippenzieher bei den Rot-Weißen, und die gut 75 anderen, ganz sicher nicht arbeitsscheuen Paar Hände, die den Volksbank Jugend-Schwimmcup erst über Monate organisiert und am Sonntagabend zum nun schon sechsten Mal über die kleine, aber hoch dekorierte Bühne gebracht haben. Die Jahr für Jahr dazu beitragen, dass Gladbeck um seinen festen Sitz in der deutschen Schwimmlandschaft nicht fürchten muss. Die Freude über das Geschaffte wird den Montagmorgen versüßen. Noch aber ist Arbeit angesagt am zweiten Advent.
„Ist gerade super stressig“, sagt Ralf Steiger, „wir sprechen gleich“. Sonntagnachmittag, kurz nach halb sechs. Die Siegerehrung im Hallenbad an der Bottroper Straße ist im vollen Gange, der Flachbildfernseher und der Gutschein fürs Wellness-Hotel am Tegernsee haben da schon glückliche neue Besitzer gefunden und – ganz wichtig – die rund 400 startenden, vorwiegend jungen Talente endlich Autogramme ihrer Idole abgestaubt. Die wie Christian vom Lehn und Caroline Ruhnau auch selbst an den Start gingen.
Bürgermeister Ulrich Roland brach am Nikolaustag sogar mit einer Tradition. Mit Ankündigung wohlgemerkt: Kirsten Bruhn, mehrfache Gold-Gewinnerin bei den Paralympics und in diesem Jahr Stargast in Gladbeck, trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Nicht im Rathaus, sondern im VIP-Zelt vor dem Hallenbad. Wie auch anders, neben Autogrammstunden als Dauerzustand und Siegerehrungen und Pressefotos und Schwätzchen hier und da blieb ja schlicht und ergreifend gar keine Zeit.
Am Abend, um kurz nach sieben, kann Ralf Steiger endlich eine Auszeit nehmen, die Gedanken gehen ihm voller Eindrücke immer noch fast über. Dass sich eine von so viel Bewunderung sichtlich gerührte Kirsten Bruhn so viel Zeit nahm; dass der 50-Zoll-Fernseher an eine Neunjährige ging, der beinahe größer war als die kleine Gewinnerin selbst; dass er Christian vom Lehn, Gewinner einer Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften, mit seinen 1,92 Metern Körperlänge die bis auf den letzten Platz gefüllte Tribüne an der Bottroper Straße mit einem Ritt auf dem „Buggycar“ rund ums Becken bespaßte, angefeuert von Europameisterin Caroline Ruhnau, mit Gruß via Internet von deutschen Bundestrainer Henning Lambertz: Schwimm-Cup eben.
Im Januar, weiß Ralf Steiger, richtet die Volksbank Ruhr Mitte, namengebender Sponsor des Schwimmfests, eine „Helferfeier“ für alle Ehrenamtlichen aus.
Helfer packen an
Er ist sich sicher: Alle, die beim Jugend-Schwimm-Cup angepackt haben. haben es sich wieder mal verdient.
Quelle: derwesten.de – Marcel Krischik | Foto: Michael Korte