Nach zwei Vizemeisterschaften in den Jahren zuvor feierten die Handballer des VfL Gladbeck im dritten Anlauf den Aufstieg in die Dritte Liga West. In der höheren Klasse tat sich das Team zunächst schwer, zuletzt aber holte es 8:4-Punkte.
Als am 21. April in der Riesener Halle die Schlusssirene ertönte, gab es kein Halten mehr. Ein paar Fans stürmten aufs Parkett, um mit der Mannschaft des VfL Gladbeck zu feiern. Die hatte gerade mit 27:21 (16:11) gegen ihren ärgsten Verfolger TuS Spenge gewonnen. Damit standen die Rot-Weißen vorzeitig als Aufsteiger in die Dritte Liga fest.
Während Team, Trainer Holger Krimphove und Anhänger nach der Begegnung mit Spenge ausgelassen tanzten, schnappte sich Kai Brockmann, der Coach der zweiten Mannschaft, ein Mikro und stimmte mit bereits heiserer Stimme einige Liedchen an. „Nie mehr Oberliga“, sangen die Gladbecker glückselig, „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ und schließlich „Wir feiern die ganze Nacht“. Zu diesem Zeitpunkt trugen Kapitän Sven Deffte & Co. bereits die schneeweißen Aufstiegs-T-Shirts, die VfL-Obmann Hans- Jörg „Conny“ Conrad in weiser Voraussicht zu Beginn der Woche in Auftrag gegeben hatte. „3. Liga wir kommen“, war darauf zu lesen.
Siegbert Busch, der Vorsitzende und Handball-Abteilungsleiter des VfL Gladbeck, bedankte sich später bei Mannschaft und Trainer Krimphove für die „hervorragende Saison“. Busch: „Es gab nach unserem schwachen Start ja Stimmen, die uns als Absteiger bezeichnet haben.“
Tatsächlich hatte zu Beginn der Saison nichts darauf hingedeutet, dass die Rot-Weißen ganz oben mitmischen könnten. 4:6-Punkte standen nach den ersten fünf Partien für den VfL zu Buche – die Bilanz eines Topteams liest sich sicherlich anders. Im Anschluss trumpften die Gladbecker aber groß auf und gewannen 14-mal in Folge, ehe es sie wieder einmal erwischte.
In der neuen Spielklasse tat sich die Mannschaft von Trainer Krimphove anfangs schwer. Zwar gewann sie die Auftaktpartie in Gummersbach, im Anschluss aber musste der VfL einige Male Lehrgeld zahlen. Vor allem die Heimniederlagen gegen die TSG A-H Bielefeld und gegen ART Düsseldorf, also gegen unmittelbare Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, erwiesen sich als sehr schmerzhaft.
Die Gladbecker besannen sich aber ihrer Qualitäten und verbuchte aus den letzten sechs Hinrundenspielen 8:4-Zähler. Dabei bezwang der VfL unter anderen Tabellenführer TuS Wermelskirchen. „Dadurch sind wir in der Liga angekommen“, sagt Krimphove. Und: „Unser Ziel ist es, 25 Punkte zu holen. Zwölf sind es nach der ersten Serie, das heißt, wir sind auf einem guten Weg.“
Quelle: WAZ – Redaktion Gladbeck