Eigentlich ist die HSG Krefeld klarer Favorit, wenn am Sonntag der VfL Gladbeck zu Gast ist. Doch der Trend spricht für Gladbeck,außerdem kann VfL-Trainer Sven Deffte aus dem Vollen schöpfen, während sein Gegenüber Personalprobleme hat.
Völlig gelöst und entspannt wirkt VfL Gladbeck-Trainer Sven Deffte im Gespräch. Kein Wunder, denn seine Mannschaft ist mit drei Siegen aus fünf Spielen gut in die Saison gestartet. Dementsprechend machen auch die Trainingseinheiten beim VfL Spaß: „Die Stimmung in der Mannschaft ist natürlich gut nach dem Saisonbeginn“, so Deffte, die Trainingswoche sei auch gut gewesen.
„Wir können nach dem Sieg gegen Wiesbaden ohne Druck nach Krefeld fahren.“ Dort wartet am Sonntag um 17 Uhr der gestürzte Tabellenführer, der jetzt „nur“ noch auf Rang fünf steht, nachdem es am vergangenen Spieltag ein 28:33 beim Aufsteiger SV Zweibrücken gab.
VfL könnte mit Sieg vorbeiziehen
Obwohl die HSG Krefeld jetzt in der Tabelle nur noch drei Plätze vor Gladbeck steht und der VfL die HSG vom Niederrhein im Falle eines Sieges sogar überholen würden, hält sich Sven Deffte mit Kampfansagen zurück: „Krefeld war schon in der vergangenen Saison eine starke Mannschaft, hat sich im Sommer gut verstärkt“, meint der VfL-Trainer mit Respekt, „die werden gegen uns zu Hause unbedingt gewinnen wollen.“
An Deffte und seiner Mannschaft liegt es nun, das Konzept gegen diesen Siegeswillen zu finden. Am wichtigsten sei, so Deffte, vorne geduldig und ruhig zu spielen. „Wir dürfen nicht in ihre Gegenstöße laufen.“
In der Defensive soll seine Mannschaft wohl zunächst wieder in der 5:1-Deckung beginnen, obwohl der VfL in Wiesbaden erst mit der Umstellung auf 6:0 das Spiel drehte und am Ende gewann. Deffte hat aber seine Gründe, weiter auf 5:1 zu setzen: „Krefeld ist im Rückraum besser besetzt als Wiesbaden, da müssen wir gegenhalten. Es gibt da zwei oder drei Spieler, die brauchen immer Kontakt.“ Wer auf Krefelder Seite tatsächlich spielt, ist aber noch unklar. Verletzungs- und Krankheitsprobleme plagten zuletzt den Kader von Olaf Mast: Mit Mirko Szymanowicz (Bandscheibenvorfall), Kapitän Thomas Pannen (Bauchmuskelzerrung), Stephan Pletz wegen (Wadenzerrung) und André Loschinski (Bronchitis) fehlten der HSG gegen Krefeld gleich vier Rückraumspieler.
Ein Comeback von Szymanowicz am Wochenende ist ausgeschlossen, laut der „Rheinischen Post“ geht Trainer Mast davon aus, dass Loschinski und Pletz, letzterer zumindest in der Abwehr, wieder einsatzfähig sind, Pannen dagegen nicht: „Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass Thomas am Sonntag spielfähig sein wird“, wird Mast dort zitiert.
Komplett gegensätzlich sieht die Personallage beim VfL aus: Alle Spieler an Bord, „ich kann aus dem Vollen schöpfen“, freut sich Sven Deffte. Doch nicht nur das macht ihm Hoffnung für die Partie am Sonntag: „Auch wenn wir Außenseiter sind, werden wir in Krefeld nicht nur Spalier stehen. Wir haben im letzten Jahr schon in Krefeld gewonnen, am Sonntag geht wieder was.“
Quelle: derwesten.de – Philipp Ziser | Foto: Heinrich Jung