Jessica Steiger in Stockholm: Auf dem Sprung nach Korea

11. Apr. 2019

Von Philipp Ziser (WAZ Gladbeck)

Mit belegter, heiserer Stimme meldet sich Jessica Steiger aus Stockholm – und hat erstmal gute Nachrichten. Von ihrem Sturz im Schwimmbad in Bergen ist wohl nicht viel mehr als ein großer Schreck übrig geblieben.

„Ich bin voll auf die Seite geflogen, das hat auch richtig geklatscht“, berichtet die Schwimmerin des VfL Gladbeck, „der Physio aus Luxemburg hat mich auch extra nochmal gefragt, wie es mir geht, weil das so gescheppert hat. Im Moment fühlt es sich aber eher an wie ein blauer Fleck.“

Dieser Unfall steht Steiger also nicht im Wege, wenn sie ab heute beim Swim Cup in Stockholm erneut um gute Zeiten für die WM-Qualifikation kämpft – trotzdem ist ihre Gesundheit ein Fragezeichen.

Gute Ausgangsposition mit Zeiten in Bergen

Steiger plagt sich mit einer Erkältung, legte deshalb auch Sonntag in Bergen eine Pause ein. „Der erste Tag mit vier Starts hat mich ein bisschen umgehauen und Samstag ging es mir schon nicht mehr ganz so gut.“

Husten, Nase zu, keine Stimme mehr – die 50-Meter-Strecken ließ Steiger deshalb ausfallen, um nicht das komplette Wochenende oder gar den ganzen April zu gefährden – in diesem Monat geht es nämlich um die Tickets zur Weltmeisterschaft nach Gwangju in Korea Ende Juli. Und trotz Sturz und Erkältung sieht es nicht schlecht aus.

„Mit den Leistungen aus Bergen bis ich auf jeden Fall zufrieden, über 100 Meter Kraul sieht es mit der Bestzeit ganz gut aus für eine Staffel“, sagt Steiger, die mit ihrer Zeit von 54,82 Sekunden nun die Deutsche Bestenliste anführt. „Da kann ich aber schlecht eine Prognose abgeben. Die Mädels haben ja auch noch Zeit, eine gute Zeit hinzulegen.“

Heute Einstieg mit Start über 50 Meter Schmetterling

Ein Platz unter den besten Vier Ende April würde bedeuten, dass Steiger zur Weltmeisterschaft darf – es wäre ihre erste WM auf der 50-Meter-Bahn, nachdem sie im Winter schon bei der Kurzbahn-WM war.

In Stockholm steigt sie am heutigen Freitag mit einem Start über 50 Meter Schmetterling ein, im Fokus stehen danach die Bruststrecken: Samstag 50 Meter, Sonntag 200 Meter, Montag 100 Meter.

200 Brust: Für die Norm muss ein Deutscher Rekord her

Besonders auf ihrer Lieblingsstrecke über 200 Meter will sie ihre Zeit im Vergleich zu Bergen steigern – dort schwamm sie 2:27,97 Minuten. Steigers Deutscher Rekord liegt bei 2:25:00, die WM-Norm liegt noch eine Zehntel darunter.

„Ich möchte natürlich noch eine bessere Zeit hinlegen. Ob es für die Quali-Zeit reicht, weiß ich nicht, dafür bin ich einfach nicht hundertprozentig fit“, sagt sie. „Aber vielleicht kann ich ja schon mal in die Richtung schwimmen.“

Auch über 100 Meter Brust ist Steiger die beste Deutsche in diesem Jahr, diese Position will sie verteidigen – das ist ein weiterer Weg, sich für die WM zu qualifizieren.

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