10:0 Punkte nach fünf Spielen, da kann man doch eigentlich zufrieden sein. Von der Punkteausbeute her ist es Sven Deffte auch. Doch der Trainer des Handball-Oberligisten VfL Gladbeck sah beim knappen 25:24-Sieg im Spitzenspiel in der heimischen Riesener Sporthalle gegen den TuS Spenge, dass noch nicht alles rund läuft beim Tabellenführer.
Den Grund machte er in der dreiwöchigen Herbstpause aus. „Wir haben den Rhythmus noch nicht gefunden. Die Spiele vorher waren besser“, sagt Sven Deffte. Es war ja auch nicht alles schlecht, sonst hätte der VfL sein Heimspiel gegen den Gast aus Ostwestfalen sicherlich nicht gewonnen.
„Wir haben auffällig viele Fehler gemacht. Abgesprochene Sachen wurden nicht durchgeführt. Wir müssen einfach konsequenter spielen“, sagt der VfL-Coach. Er monierte, dass sein Team gegen Spenge nach der Halbzeitpause den erarbeiteten Vorsprung nicht weiter ausgebaut hatte. Ganz im Gegenteil. Die Gäste kamen wieder heran und führten fünf Minuten vor dem Ende sogar mit 23:22. Über den Kampf kamen die Gladbecker aber wieder zurück und feierten am Ende einen knappen Heimsieg.
Die Oberliga scheint in dieser Saison überaus ausgeglichen besetzt zu sein. Spenge verlor zum zweiten Mal nacheinander nur mit einem Tor. „In diesen engen Spielen entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Insgesamt haben wir uns in den 60 Minuten ein paar leichte Fehler zu viel erlaubt“, sagte Spenges Trainer Heiko Holtmann.
Auch Sven Deffte sagt: „Man darf sich nicht vom Tabellenbild irritieren lassen. Es gibt viele enge Spiele. Die Liga ist sehr ausgeglichen.“ Der VfL Gladbeck hat bei 10:0 Punkten eine Tordifferenz von plus 17, der nächste Gegner HSG Augustdorf/Hövelhof bei 0:10 Punkten eine Differenz von minus 17. Drei Niederlagen kassierte der Tabellenletzte nur mit einem oder zwei Toren Unterschied.
Daher werden Sven Deffte und der VfL Gladbeck den Gegner auch nicht unterschätzen. „Vom Papier her ist das Spiel eine klare Sache. Aber Augustdorf ist zuhause stark“, sagt der Trainer. Um in Ostwestfalen nicht die gute Ausgangslage in der Liga zu verspielen, gilt es für die Gladbecker, die Fehler aus dem Spenge-Spiel abzustellen. Deffte: „Es war ja gar nicht so schlecht, wir müssen nur bessere Wurfmöglichkeiten wählen. Gegen Spenge haben wir oft die falschen Entscheidungen getroffen.“
Quelle: derwesten.de – Stefan Andres