Der VfL Gladbeck hat am viertletzten Spieltag der Dritten Handball-Liga den ersten Nicht-Abstiegsplatz zurückerobert. Die Rot-Weißen, die sich in der Riesener-Halle von der SG Ratingen 27:27 (14:16) trennten, profitierten dabei von der überraschenden 33:41-Niederlage des bisherigen Tabellen-13. SG OSC Löwen Duisburg bei Schlusslicht HSG VfR/Eintracht Wiesbaden.
VfL Gladbeck – SG Ratingen 27:27 (14:16)
VfL Gladbeck: T. Deffte (1. – 23., 31. – 60.), Schmidt (23. – 30.), Krings (2), Sankalla (1), Brandes (1), Kunze (2), Singh Toor, Krönung (13/1), Mollenhauer (7), Bach, Leibner (1), Kryzun.
Spielfilm: 2:0 (3.), 4:2 (5.), 6:4 (8.), 6:7 (15.), 8:7 (16.), 10:8 (18.), 13:10 (21.), 13:15 (28.), 14:16 (29.), 17:16 (33.), 18:18 (37.), 18:21 (43.), 21:21 (47.), 24:22 (51.), 27:25 (55.), 27:27 (58.).
Als die Begegnung mit dem Tabellensiebten aus Ratingen beendet war, wussten die meisten Gladbecker zunächst nicht, ob sie sich über den Punkt nun freuen sollten oder nicht. „Das“, sagte VfL-Chef Siegbert Busch, „werden wir vielleicht erst nach dem letzten Spieltag wissen. Auf jeden Fall entspricht das Resultat dem Spielverlauf.“ Richard Ratka, der Trainer der Gäste, sah das genauso: „Letztlich ist das Ergebnis gerecht.“
Mollenhauer zeigt Zuversicht
Punkt verloren? Punkt gewonnen? Für Thorben Mollenhauer, dem Kapitän der Gastgeber, war die Sache dagegen klar. „Wir haben einen gewonnen“, so der Rückraumrechte, „wir haben nämlich dadurch die Abstiegsplätze verlassen.“ Mollenhauer, mit sieben Treffern hinter Max Krönung zweitbester Schütze seiner Mannschaft, blickt dem Saisonfinale, das für den VfL Gladbeck Auswärtsaufgaben gegen Korschenbroich, Ferndorf und Neuss bereithält, nun wieder zuversichtlich entgegen: „Wir schaffen das. Wir müssen einfach mehr wollen als Duisburg.“
Sven Deffte, der Coach des VfL Gladbeck, zeigte sich mit dem Spiel seiner Mannschaft und, wie sein Kapitän, auch mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir haben“, sagte er, „gegen einen guten Gegner eine ordentliche Partie abgeliefert. In der Schlussphase hätten wir das Spiel auch verlieren können.“ Und was bedeutet die Punkteteilung nun für das große Ganze? „Im Abstiegskampf zählt jeder Punkt. Wir haben es jetzt wieder in eigener Hand und wir werden bis zum Schluss alles geben“, so Deffte.
In der Halbzeitpause, der VfL Gladbeck lag gegen die SG Ratingen mit 14:16 zurück, verriet VfL-Trainer Sven Deffte seinen Spielern, dass die Duisburger Löwen in Wiesbaden verloren hatten. Entsprechend motiviert kam das Team um Thorben Mollenhauer aus der Kabine zurück auf die Platte. Max Krönung, einmal mehr bester und treffsicherster Gladbecker, Heiko Brandes, der sich nach einer langen Verletzungspause mit einer guten Leistung zurückmeldete, und Mollenhauer trafen zum 17:16. Die Gäste hielten dagegen und gingen ihrerseits wieder mit 21:18 in Führung. Die Gladbecker überstanden auch diese knifflige Phase. Es entwickelte sich nun ein reines, rassiges Kampfspiel.
In den letzten Sekunden bot sich schließlich beiden Teams noch die Chance zum Sieg. 16 Sekunden vor Schluss kam der Ratinger Rene Zobel an den Ball, sein Schuss ging aber übers Tor. Ballbesitz VfL, Sven Deffte nahm eine Auszeit. Das Team sprach seinen letzten Angriff ab. Krönung wurde jedoch nicht so in Szene gesetzt wie geplant. Sein Schuss klatschte an den Pfosten. 27:27, das war’s.
Weiter geht’s für den VfL Gladbeck in Korschenbroich. Und die Löwen aus Duisburg müssen gegen den souveränen Spitzenreiter TuS Ferndorf ran.
Quelle: derwesten.de – Thomas Dieckhoff | Foto: Heinrich Jung