VfL sorgt für eine Sensation

09. Dez 2012

Die Handballer des VfL Gladbeck sorgten im Drittliga-Spiel gegen Tabellenführer TuS Wermelskirchen für eine Sensation. Die Rot-Weißen, die um den Klassenerhalt kämpfen, setzten sich gegen den Spitzenreiter verdient mit 29:25 (15:9) durch.

Vier Minuten vor dem Ende hielt es die begeisterten Gladbecker Anhänger nicht mehr auf ihren Plätzen. Michael Kintrup hatte für den VfL gerade das 24:20 erzielt. Kurze Zeit später stimmten die Fans der Rot-Weißen den Frohsinnsklassiker „Oh, wie ist das schön“ an. 29:25 – die Sensation war perfekt, Tabellenführer TuS Wermelskirchen geschlagen!

VfL Gladbeck –
TuS Wermelskirchen 29:25 (15:9)

VfL Gladbeck: T. Deffte – Hüsener (1), Koraman, S. Deffte, Dommann (3), Krönung (5), Mollenhauer (5), Lüning, Al. Tesch (4), Kintrup (5), Schomburg (4/4), Kunze (2).
Spielfilm: 0:2 (5.), 3:3 (9.), 5:4 (14.), 7:5 (17.), 11:7 (23.), 12:9 (27.), 15:9 (30.), 17:11 (36.), 18:13 (41.), 20:15 (44.), 22:19 (49.), 26:21 (56.), 29:25 (60.).

Vor Beginn des Spiels verteilten die Gladbecker ein paar Nikoläuse aus Schokolade an die Zuschauer. Für den Gast aus Wermelskirchen hatten sie keine Geschenke. In der WAZ hatte Trainer Holger Krimphove angekündigt, der VfL werde um jeden Zentimeter kämpfen. Und genau das taten Thorben Mollenhauer, Michael Kintrup & Co. in den 60 Minuten auf der Platte. „Die Gladbecker“, sagte TuS-Trainer Lars Hepp später anerkennend, „haben mehr gewollt als wir. So spielt eine Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpft.“

Der VfL präsentierte sich also genau so engagiert und leidenschaftlich, wie Krimphove sich das gewünscht hatte. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie einfach ein gutes Spiel abliefern sollen“, so der Übungsleiter der Gastgeber. „Und ich habe ihnen gesagt, dass mir das Ergebnis egal ist.“ Sprach’s und grinste. „Jetzt ist es mir natürlich nicht mehr egal.“

Die Gladbecker boten in der Begegnung mit Wermelskirchen in der Abwehr einmal mehr eine gute Leistung. Die 6:0-Deckung funktionierte prima, dahinter zeichnete sich Torwart Tim Deffte immer wieder mit klasse Paraden aus. In der Offensive bewies der VfL, anders als noch in der Vorwoche gegen die HSG Varel-Friesland, Übersicht und Geduld. Max Krönung, der am Samstag seinen 22. Geburtstag feierte, zog das Angriffsspiel der Gastgeber clever auf und glänzte zudem als fünfmaliger Torschütze. Ebenfalls fünf Treffer steuerten Thorben Mollenhauer und Michael Kintrup bei.

In der 14. Minute brachte Kreisläufer Alexander Tesch die Rot-Weißen erstmals in Front. Wermelskirchen glich noch einmal aus, Kintrup in Unterzahl und Jonas Dommann trafen zum 6:5 und 7:5. Fortan lag der VfL immer in Führung, zur Pause betrug der Vorsprung bereits sechs Tore. Und Wermelskirchens Trainer Hepp wunderte sich darüber, dass bei den Seinen „überhaupt nichts zusammenlief“. Tatsächlich leistete sich der Spitzenreiter überraschend viele individuelle Patzer, die die Gladbecker immer wieder nutzten.

Als die Partie schließlich zu Ende und die Sensation perfekt war, bedankte sich VfL-Trainer Krimphove erst einmal bei den Fans für die Unterstützung von den Rängen. „Das“, so der Übungsleiter, „hat uns sehr sehr gut getan.“ Anschließend dachte er aber schon wieder an die nächste Aufgabe. „Ab morgen werden wir uns nur noch auf das Spiel in Königshof konzentrieren“, sagte der Trainer der Gladbecker, dessen Team dank des Erfolgs über Wermelskirchen nach Punkten mit dem Tabellenzwölften Altenhagen-Heepen gleichgezogen hat.

Quelle: WAZ Gladbeck – Thomas Dieckhoff

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