Der VfL Gladbeck hat es erneut überaus spannend gemacht. Bis zum Schluss musste der Tabellenführer der Handball-Oberliga gegen Schlusslicht TuS Ferndorf II zittern, ehe der neunte Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht worden war. Das entscheidende Tor zum 28:27 erzielte VfL-Kapitän Thorben Mollenhauer 35 Sekunden vor dem Ende.
VfL Gladbeck – TuS Ferndorf II 28:27 (15:13)
VfL Gladbeck: Schneider (1. – 49.), T. Deffte (49. – 60.) – Sankalla (1), Steinbach, Kunze, Krönung (9), Mollenhauer (6/1), Bach (1), Giesbert (5), Janus (6/5), Tolstych.
Spielfilm: 2:0 (3.), 4:2 (8.), 6:4 (11.), 7:7 (15.), 8:9 (19.), 9:10 (20.), 11:10 (22.), 14:11 (27.), 15:13 (30.), 18:14 (35.), 20:16 (37.), 21:17 (41.), 23:18 (43.), 25:19 (45.), 25:22 (49.), 27:25 (55.), 27:27 (58.), 28:27 (60.).
Nach Mollenhauers Treffer mussten die Gladbecker aber noch weiter bangen. Doch die junge und aufopferungsvoll kämpfende Ferndorfer Mannschaft vertändelte den letzten Angriff. VfL-Akteur Pascal Kunze kam an den Ball und warf ihn vier Sekunden vor dem Ende so hoch und weit er nur konnte diagonal durch die Halle. Die Schlusssirene ertönte – der VfL jubelte.
Nun geht es nach Ahlen
„Ferndorf war der erwartet unangenehme Gegner“, sagte Matchwinner Mollenhauer, der den Sieg seines Teams als gerecht bezeichnete. Dass er den Schuss, der den Gladbeckern zwei Punkte bescherte, eigentlich gar nicht hätte nehmen dürfen, teilte ihm VfL-Trainer Sven Deffte mit. Dem Coach und dem Kapitän war’s letztlich aber egal. „Ich habe ja gesehen, dass der Ball reinfällt“, so Mollenhauer grinsend.
Sven Deffte musste nach den 60 Minuten erst einmal durchpusten. Sicher, er hatte ein schwieriges Spiel erwartet, aber bestimmt nicht so ein schwieriges. „Wir haben vorne total die Ordnung verloren“, kritisierte der VfL-Trainer seine Offensive, nachdem Ferndorf in den Schlussminuten auf eine 3:3-Deckung umgestellt hatte. Wahrscheinlich hätten die Gladbecker die Partie nicht gewonnen, wenn TuS-Rechtsaußen Alexander Dröge beim Stand von 27:27 nicht an VfL-Torwart Tim Deffte gescheitert wäre, der für den nach dem Seitenwechsel glücklosen Andor Schneider gekommen war.
Letztlich hatten es sich die Gastgeber aber erneut selbst zuzuschreiben, dass sie zittern mussten. Mitte der zweiten Halbzeit hätten die Gladbecker die Partie entscheiden müssen. Doch in der Phase nach Florian Bachs Tor zum 25:19 warfen sie zwei, drei Bälle leichtfertig weg und ließen sich auch von dem einen oder anderen Pfiff der Unparteiischen beeindrucken. „Wir schaffen es nicht, den Sack zuzumachen“, stellte Sven Deffte fest, „aber immerhin haben wir von den engen Spielen bis auf das gegen Sundwig/Westig alle gewonnen. Das ist auch eine Qualität.“
Auf die Gladbecker wartet am letzten Hinrundenspieltag noch einmal eine äußerst schwere Aufgabe. Am Samstag, 19. Dezember, geht’s für das Team zur Ahlener SG, die vermutlich über das beste Aufgebot in der Oberliga verfügt und die deshalb vor der Saison auch als Topfavorit auf Titel und Aufstieg in die Dritte Liga gehandelt worden ist.
Quelle: derwesten.de – Thomas Dieckhoff | Foto: Heinrich Jung