Tim Tersluisen aus Gladbeck bildet Zeitmesser aus

14. Apr 2016

Unter der Regie von Tim Tersluisen (VfL Gladbeck) fand jetzt im Wittringer Stadion ein Zielbildauswerter-Lehrgang statt.

Was wäre die Leichtathletik ohne eine exakte Zeitmessung? Nehmen die Laufdisziplinen doch etwa 60 Prozent der Wettbewerbe bei Leichtathletik-Sportfesten ein. Frohe Kunde daher für die Vereine in Westfalen: 25 Zielbildauswerter sind jetzt in Gladbeck aus- und weitergebildet worden.

„Auf die Plätze.“ – „Fertig.“ – Peng! Bis hierhin kommt wohl jeder mit. Schließlich ist der Startvorgang bei allen Läufen hör- und sichtbar gleich – mucksmäuschenstill ist es währenddessen. Was aber ist geschehen, wenn die Athleten über die Ziellinie gelaufen sind und plötzlich ihre Ergebnisse auf der Anzeige stehen? Das wissen nur die wenigsten. Vorbei sind die Zeiten, in denen eine Horde Kampfrichter mit Stoppuhren für alle sichtbar im Ziel auf die Läufer lauert. Heutzutage wartet der Zielbildauswerter mit seiner hoch präzisen und empfindlichen Zeitmesselektronik diskret versteckt an der Ziellinie. Mithilfe der Technik ermittelt er die Ergebnisse bis auf die tausendstel Sekunde genau.

Solides Regelwissen
Keine leichte Aufgabe, angesichts der Präzision, die den Resultaten abverlangt wird. Das setzt ein solides Regelwissen, die Kenntnis der Anlagentechnik und des Aufbaus sowie die gekonnte Kontrolle voraus. „Er ist die eierlegende Wollmilchsau der Veranstaltung“, so beschreibt Lehrgangsleiter Tim Tersluisen vom VfL Gladbeck den Zeitmesser von heute. Er misst selbst seit vielen Jahren die Zeit bei den Veranstaltungen von TV und VfL und weiß, was dieser Job alles abverlangt.

Zusammen mit seinem Kollegen Tobias Koch hat Tersluisen den Auswerter-Lehrgang des Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbands jetzt erstmals in Gladbeck veranstaltet. „In Kaiserau war schon seit Oktober letzten Jahres nichts mehr frei. Grund ist die Fußball-Europameisterschaft“, so Tersluisen.

Auf dem Plan stand ein straffes Programm aus internationalem und nationalem Regelwerk, Anlagen- und Netzwerktechnik, Ablauforganisation und Funksprechbetrieb. Tipps und Ratschläge aus der Praxis ergänzten den Inforeigen. Selbst Hand anlegen konnten die „Neuen“ auch beim Aufbau von Windmessern und Kamerasystemen, mit denen letztendlich die Zeitmessung erfolgt.

„Besonders wichtig ist zu verstehen, wie ein Zielbild aufgebaut ist“, so Tersluisen. „Das Zielbild ist nämlich kein Foto, sondern ein zusammengesetztes Bild aus vielen tausend hauchdünnen Fotoscheiben. Wer das verstanden hat, begreift auch schneller die technischen Zusammenhänge und erkennt mögliche Fehler.“

Dass die Beteiligung in Gladbeck so groß war, lässt hoffen. Es mangelt bundesweit an Nachwuchs, der die zeitintensive Aufgabe des Zielbildauswerters ehrenamtlich auf sich nehmen möchte. Schließlich ist der Zielbildauswerter zumeist der Erste, der am Morgen ins Stadion kommt und der Letzte, der abends geht. Er spielt eben eine Schlüsselrolle in der Leichtathletik.

Nationaler Zielbildauswerter
Tim Tersluisen führte den Lehrgang bereits zum dritten Mal für den westfälischen Verband durch. Seit 2012 ist er nationaler Zielbildauswerter des Deutschen Leichtathletik-Verbands. Zudem wurde er von der Europäischen Athletischen Vereinigung zum internationalen Videodistanzmesser ausgebildet und für die Jahre 2016 bis 2020 berufen. Im nächsten Oktober werden Tim Tersluisen, Tobias Koch und zwei weitere seiner Kollegen die nächste Generation der nationalen Zielbildauswerter für den Deutschen Leichtathletik-Verband ausbilden.

Quelle: derwesten.de – Redaktion Gladbeck | Foto: Christiane Weng

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