VfL-Gladbeck-Kapitän Thorben Mollenhauer ist schon lange beim VfL und kennt sich im Abstiegskampf aus. Er führt die Mannschaft in der schwierigen Lage und glaubt an ein gutes Ende.
Thorben Mollenhauer ist bereits seit 1996 Handballer beim VfL Gladbeck, wurde über die Jahre Torjäger, Führungsspieler, und Mannschaftskapitän des Drittliga-Teams, das auch in dieser Saison wieder gegen den Abstieg kämpfen muss. Mollenhauer kennt das inzwischen. Wie oft er schon mit dem VfL im Abstiegskampf steckte? Mollenhauer zählt: „Jetzt, letztes Jahr, davor das Jahr…“ Er kennt das schon und weiß, worauf es in dieser Situation ankommt.
Beim flüchtigen Blick auf die Tabelle sieht die Lage zurzeit zwar deutlich entspannter aus als in der vergangenen Saison, als die Gladbecker erst am grünen Tisch den Startplatz in der Dritten Liga West zugesprochen bekamen. Doch trotz drei Plätzen Vorsprung sind es auch nur drei Punkte bis zum Strich, bei einer Menge noch ausstehender direkter Duelle.
Wieder Abstiegskampf also, das wissen auch die Spieler, erst recht der Kapitän.
Wichtiges Spiel am Samstag
„Es fühlt sich an wie Abstiegskampf“, meint Mollenhauer, „aber jeder weiß damit umzugehen. Wir nehmen die Situation an, auch wenn sie nicht schön ist. Wir sind die, die es ändern können.“ Als Kapitän ist er dabei besonders gefragt, die jüngeren Spieler zu führen, ihnen zur Seite zu stehen.
Zwar sei er nicht der einzige Führungsspieler, meint „Molli“, aber natürlich übt er das Kapitänsamt nicht nur in den Spielen, sondern auch dazwischen aus: „Wir reden viel im Training und versuchen, den Druck gleichmäßig auf alle Schultern zu verteilen.“ Keiner in der Mannschaft müsse sich Sorgen machen, das funktioniere bislang, findet der Kapitän: „Die Stimmung im Team ist gut.“
Ob das noch lange so bleibt, oder ob der Druck durch Niederlagen immer weiter größer wird, hängt vor allem von den Ergebnissen ab, die die Mannschaft abliefert. Zum Beispiel an diesem Samstag, wenn Schlusslicht HSG Wiesbaden zu Gast in der Riesener-Halle ist. Mollenhauer warnt leise: „Das Hinspiel konnten wir gewinnen, da hatte Wiesbaden viele Ausfälle. Jetzt wird eine andere Mannschaft auf der Platte stehen. Sie haben am Wochenende Krefeld geschlagen.“ Und schickt dann die Kampfansage hinterher: „Wir wollen die Punkte vor unseren eigenen Fans natürlich in Gladbeck behalten, das wäre ganz wichtig.“ Dann wäre der VfL Gladbeck langsam auf dem Weg heraus aus dem Abstiegskampf. Mollenhauer sieht die Mannschaft gerüstet für den Kampf um den Klassenerhalt: „Wir stehen überm Strich, die Position wollen wir bis zum Saisonende halten und das können wir auch. Nach Wiesbaden kommen noch mehrere direkte Duelle mit Mannschaften auf Augenhöhe, wenn wir die für uns entscheiden, haben wir sehr, sehr gute Chancen.“
Vor allem wäre der VfL womöglich schon relativ früh gerettet, hofft Mollenhauer: „Vielleicht schaffen wir es, schon ein oder zwei Spieltage vor Schluss alles klar zu machen.“
Auf ein mögliches Abstiegsendspiel am letzten Spieltag gegen den zurzeit einen Rang und einen Punkt hinter seinem VfL notierten Neusser HV kann Thorben Mollenhauer wohl gut verzichten.
Quelle: derwesten.de – Philipp Ziser | Foto: Gerhard Schypulla