VfL Gladbeck –
SV 64 Zweibrücken 33:26 (18:14)
VfL Gladbeck: Tesch (1.-21.), Deffte (21.-60.), Mollenhauer (1), Krings (2/2), Krönung (11), Brandes (1), Bach (2), Dreiszis (6), Sankalla (3), Steinbach (3), Kunze (2), Singh Toor (1), Leibner (1), Kryzun.
Spielfilm: 0:2 (4.), 2:2 (6.), 14:14 (25.), 18:14 (30.), 20:14 (34.), 29:25 (50.), 33:26 (60.).
Zuschauer: 350
Stefan Bullacher, Trainer des Aufsteigers SV 64 Zweibrücken, verteilte nach dem Abpfiff das größte Lob für den VfL: „Gladbeck war in Angriff und Abwehr individuell besser.“ Man habe vorher um die Stärke der Gastgeber gewusst: „Die sechs Punkte, die sie vorher auf dem Konto hatten, waren ja wohl eher zu wenig. Wir haben hier völlig verdient verloren.“
Dabei sah es am Anfang so aus, als sollte sich die VfL-Angriffsmisere aus dem Krefeld-Spiel fortsetzen: Nach drei Minuten hatten die Gladbecker bei sechs Versuchen immer noch kein Tor erzielt. Die Gäste, als Tabellenzweiter ins Spiel gegangen, hätten hier schon einen frühen Vorsprung herausspielen können, doch es reichte nur fürs 0:2, das die Gladbecker schnell aufholten, weil die SV-Offensive immer wieder in der Gladbecker Deckung hängen blieb.
Bis fünf Minuten vor der Halbzeit wechselte die Führung immer wieder, kein Team konnte sich absetzen, auch weil der VfL in der ersten Überzahlphase einen Zwei-Tore-Vorsprung leichtfertig verspielte – 14:14.
Doch nach Gladbecks Team-Auszeit (25.) und der Zeitstrafe für Zweibrückens Aris Wöschler (27.) drehte der VfL auf. Halbzeitübergreifend zog Gladbeck mit einem 6:0-Lauf davon, Zweibrücken konnte sich bei Torwart Ladislav Kovacin bedanken, der direkt vor der Pause einen Siebenmeter von Max Krönung parierte – doch umsonst. Zweibrücken kam nicht mehr zurück, Gladbecks offensive Verteidiger Sankalla und Brandes setzten dem SV-Rückraum ordentlich zu, auch über Außen ging wenig bei den Gästen.
„Wir haben zwar eine tolle Offensivleistung gezeigt“, meinte VfL-Coach Sven Deffte nach dem Spiel, „aber das Spiel haben wir in der Abwehr gewonnen. Wir waren kompakt und haben die Mitte eng gemacht – die Außen hat Zweibrücken selbst ein bisschen aus dem Spiel genommen, die haben sie links liegen lassen.“
Fast wäre es dann doch noch spannend geworden: Yannic Klöckner, eingewechselter SV-Torwart, stellte zu Anfang seiner Spielzeit die VfL-Schützen vor Rätsel, doch unglücklicherweise für den SV hatte auch Gladbecks Tim Deffte gerade da seine stärkste Phase. Eigentlich hätte er gar nicht mehr auf dem platz sein sollen, schilderte sein Bruder und Trainer Sven nach dem Spiel: „Ich wollte ihn schon runternehmen, doch dann fing er wieder an, die Bälle zu halten.“
So konnten die Gäste nie auf weniger als vier Tore verkürzen und Gladbeck brachte den Heimsieg schließlich sicher unter Dach und Fach.
Eine Aufholjagd der Gäste wäre aber auch nicht verdient gewesen, meinte SV-Trainer Bullacher nachher: „Wir hatten über die ganze Spielzeit große Probleme. 33 Gegentore sind für uns eine galaktische Zahl, wenn man das mit den bisherigen Spielen vergleicht.“ Das habe nicht nur an Max Krönung gelegen, der elf Mal traf, sondern am Gladbecker Kollektiv: „Die bereiten sie ihm individuell klasse vor.“
Und verteilte weiter Mal Lob an die Gastgeber – dieses Mal an die etwa 350 Zuschauer: „Vor so einer Kulisse macht es einfach Spaß, das war ein geiles Publikum. Nachdem unsere ersten Auswärtsspiele in der Hinsicht eher traurig waren, war das heute wirklich cool.“