Für den VfL Gladbeck gilt: Ende gut, nicht alles gut

08. Apr. 2019

Von Thomas Dieckhoff (WAZ Gladbeck) | Foto: Heinrich Jung

Philipp Korona und Hans Müller hatten Pizza bestellt, Marcel Giesbert hatte Getränke mitgebracht. Nach dem Spiel gegen den VfL Mennighüffen machten die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck im Foyer der Riesener-Halle Party. Sie feierten den 28:22-Erfolg über den Gast aus Ostwestfalen, nochmals den Klassenerhalt und den Abschied der drei genannten Akteure, die in der neuen Saison nicht mehr zum Kader der erste Mannschaft gehören werden.

VfL Gladbeck – VfL Mennighüffen 28:22 (13:12)

VfL Gladbeck: Korona (2) – Brockmann, Kunze (1), Krönung (9/5), Bach (3), Dalian (2), Giesbert (3), Janus (4), Blißenbach (2), Krause, Müller (1), Kalhöfer (1).
Spielverlauf: 2:2 (4.), 5:3 (11.), 7:5 (15.), 7:7 (17.), 9:9 (21.), 11:11 (25.), 13:12 (30.), 15:14 (38.), 18:14 (41.), 20:17 (45.), 23:17 (49.), 24:19 (53.), 25:21 (57.), 28:22 (60.).

Tim Deffte kündigt kritische Aufarbeitung der Saison an

Friede, Freude, Eierkuchen also an der Schützenstraße? Oder, wie es Tim Deffte, Leiter der Handballabteilung, im Hallenheft des Mennighüffen-Spiels formuliert hatte, „Ende gut, alles gut“? Nein, so einfach dürfen es sich die Rot-Weißen nach dieser vermaledeiten Rückrunde, in der sie ja sogar in den Abstiegskampf geraten sind, nicht machen. Und so einfach werden sie es sich auch nicht machen.

Nachzufragen bei Tim Deffte. Er betonte: „So eine Spielzeit wollen wir nicht noch einmal erleben.“ Der VfL-Handballchef bezeichnete die Saison als „verkorkste“ und kündigte an, die Meisterschaftsrunde kritisch aufarbeiten zu wollen: „In den kommenden Tagen werden wir alles – insbesondere das große Einbrechen in der Rückrunde – analysieren und Handlungsfelder für die kommende Saison identifizieren.“

Torwart Philipp Korona stiehlt allen die Show

Im Spiel gegen den VfL Mennighüffen standen vor allem Giesbert, Korona und Müller im Mittelpunkt. Ehrensache, dass Trainer Sven Deffte dieses Trio im letzten Heimspiel der Saison auf die Platte ließ. Der Rechtsaußen mit Zweitliga-Erfahrung, der Torwart und der Kreisläufer zeigten den Fans noch einmal, was sie können. Und das ist eine ganze Menge. Müller steuerte einen Treffer zum Sieg bei, Giesbert mit seinen berüchtigten Drehern drei.

Ihnen und allen anderen stahl aber Philipp Korona die Show. Der Schlussmann bot laut Tim Deffte eine „überragende Leistung“. Tatsächlich parierte er nicht nur etliche Schüsse des Gegners prächtig, sondern er traf in der zweiten Halbzeit, als der VfL Mennighüffen in einer Phase in doppelter Unterzahl und daher in Ballbesitz ohne Torwart spielte, gleich zweimal ins leere Tor. Dafür gab’s Szenenapplaus.

Florian Bach trifft zweimal per Kempa-Trick

Ohne das Abstiegsgespenst im Nacken glückten den VfLern plötzlich auch wieder andere Dinge, die zuletzt nie und nimmer geklappt hätten. Kempa-Treffer durchFlorian Bach etwa oder ein Tor durch Pascal Kunze per fulminantem Unterarmwurf.

Ende gut, alles gut? Nein, so einfach ist es nicht.

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