Nie war der Kader größer, mit dem der VfL Gladbeck zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften nach Berlin reist. Das Ziel: „Einige Finalteilnahmen“
Am 12. Juni geht es los: Bis zum 16. Juni werden sich die Nachwuchs-Schwimmtalente der Bundesrepublik im Berliner Europasportpark im Rahmen der diesjährigen Deutschen Jahrgangsmeisterschaften messen. Mit von der Partie sind auch wieder die beiden Gladbecker Klubs, der SV 13 und der VfL.
Die Rot-Weißen vom VfL Gladbeck reisen dabei mit insgesamt elf Athletinnen und Athleten an. Im Gepäck: Ambitionen auf den einen oder anderen Podestplatz. „Wir hoffen natürlich schon auf einige Finalteilnahmen“, formuliert VfL-Trainerin Sandra Steiger ihre Ansprüche vor dem viertägigen Wettkampf. Doch gerade bei den Jung-Jahrgängen sei der Ausgang nur sehr schwer vorherzusagen: „Leitungssprünge von mehreren Sekunden auch innerhalb eines halben Jahres sind in diesem Alter keine Seltenheit.“
Unlängst beim Bayer-Cup in Wuppertal (die WAZ berichtete) bestätigte die VfL-Auswahl die verheißungsvolle Form, in der sie sich unmittelbar vor dem Aufbruch in die Bundeshauptstadt befanden. Allein Lara Pillokat (1999) holte in der Schwebebahn-Stadt fünf erste Plätze.
Auch Vereinskollegin Michelle Klomfaß, 1996 geboren und damit die routinierteste Schwimmerin im Kader, holte an der Wupper fünf Einzelsiege. Ob sie allerdings auch in Berlin Medaillenchancen hat, kann auch ihre Trainerin nur schwer einschätzen. „Michelle hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich, weil sie sich oft mit gesundheitlichen Problemen herumschlagen musste“, erklärt Steiger, „deswegen steht hinter ihr ein Fragezeichen.“ Um Klomfaß nicht zu viel zuzumuten, werde man trotz erreichter Meldezeit auf ihren Start über 800 Meter Freistil verzichten.
Besondere Spannung prophezeit die Trainerin der rot-weißen Gladbecker bei den Mehrkämpfen des Jahrgangs 2001, bei denen Anna-Lena Pieczkowski und Namensvetterin Anna-Lena Joormann um bundesweite Ehren schwimmen werden. Neben 400 Meter Freistil und 200 Meter Lagen müssen die Teilnehmer jeweils noch 100 und 200 Meter sowie 50 Meter Beine in ihrer Hauptlage absolvieren. Bei Joormann ist diese Brust, bei Pieczkowski Delphin. Pieczkowski, so ihre Trainerin, verfüge über einen „sauberen“ Schwimmstil und sei „sehr ehrgeizig“, aber auch beim Betreten des Europa-Sportparks „sehr nervös“ geworden.
Damit besagte Nervosität nicht Überhand nimmt, sprach Jessica Steiger, die im heimischen Gladbeck trainiert, ihren Kolleginnen Mut in Form von Grußkarten zu. Den Herren der Schöpfung gab sie einen gut gemeinten Ratschlag in Form eines Ansteckers mit. Die Botschaft darauf: „Denk’ positiv oder gar nicht.“
Quell: derwesten.de – Marcel Krischik | Foto: Joachim Kleine-Büning