Erst am letzten Spieltag der Dritten Handball-Liga West fällt die Entscheidung darüber, wer neben der HSG Wiesbaden den Gang in die Oberliga antreten muss. Den VfL Gladbeck, der beim künftigen Zweitligisten TuS Ferndorf chancenlos blieb und deutlich mit 29:37 (14:20) verlor, kann es ebenso treffen wie die Löwen Duisburg und den Soester TV. Das letztgenannte Team hat nach seinem gestrigen Erfolg über die HSG Krefeld nun allerdings im Abstiegskampf bessere Karten als die Konkurrenz.
TuS Ferndorf – VfL Gladbeck 37:29 (20:14).
VfL Gladbeck: Deffte, Schmidt – Kroenung (7/4), Mollenhauer (6), Sankalla (4), Kunze (3), Brandes, Krings, Kryzun, Singh (je 2), Leibner (1), Bach, Dreiszis, Steinbach.
Spielfilm: 3:1 (5.), 4:3 (7.), 7:6 (14.), 10:6 (18.), 13:8 (22.), 19:13 (29.), 26:16 (36.), 29:20 (44.), 33:23 (50.), 33:26 (53.), 34:29 (56.), 37:29 (60.).
Da gab es nichts zu holen“, fasste Sven Deffte, der Trainer des VfL Gladbeck, die 60 Minuten in Ferndorf zusammen. Der Übungsleiter der Rot-Weißen nutzte die Partie schließlich dazu, um Akteuren wie David Kryzun oder Freddy Steinbach, die zuletzt kaum oder gar nicht zum Zuge gekommen waren, Spielpraxis zu geben. Dafür schonte er schon mit Blick auf die letzte Partie in Neuss einige Spieler, die in den vergangenen Wochen und Monaten quasi permanent auf der Platte standen. „Wir haben uns“, resümierte der Gladbecker Trainer, „ganz ordentlich verkauft.“
In der Halle in Kreuztal herrschte eine tolle Stimmung. Die Siegerländer, die mit einem Sieg über den VfL ihren zweiten Zweitliga-Aufstieg nach 2012 feiern wollten, hatten an die Zuschauer Vuvuzelas verteilt, die gemeinsam mit den Trommeln des Ferndorfer Fanclubs für einen ziemlichen Lärm sorgten. In dieser hitzigen Atmosphäre behielten die Gladbecker zunächst einen kühlen Kopf. Bis Mitte der ersten Halbzeit ließ sich die Mannschaft von Sven Deffte nämlich nicht abschütteln.
14 Minuten waren gespielt, als VfL-Kapitän Thorben Mollenhauer das 6:7 erzielte. In der Folge jedoch zog der TuS Ferndorf davon. „Wir haben uns ein paar einfache Fehler zu viel erlaubt“, so der Coach der Gäste. Einmal in Fahrt, konnten die Gladbecker den Spitzenreiter nicht mehr stoppen. Nach 18 Minuten lag der TuS mit vier Toren vorne, nach 22 mit fünf und nach 29 mit sechs. Auch nach dem Seitenwechsel hatte der VfL den Ferndorfern wenig entgegenzusetzen. Erst als die Siegerländer in der Endphase mit einer Art Schaulaufen begannen, kamen die Gladbecker wieder etwas heran.
Und während der TuS Ferndorf ausgelassen den 27. Sieg in Folge und damit den Sprung in die Zweite Liga feierte, blickten die Rot-Weißen schon Richtung Saisonfinale in Neuss.
Quelle: derwesten.de – Thomas Dieckhoff | Foto: Reinhold Becher