Der VfL Gladbeck wird bis zum letzten Saison-Spieltag um den Verbleib in der Dritten Handball-Liga zittern müssen. Beim TV Korschenbroich verloren die Rot-Weißen mit 21:28 und verpassten es damit, ihre Konkurrenten im Abstiegskampf unter Druck zu setzen.
TV Korschenbroich – VfL Gladbeck 28:21 (12:8)
VfL Gladbeck: T. Deffte – Krings (2/1), Sankalla (3), Steinbach, Brandes (2), Kunze, Krönung (4), Mollenhauer (1), Bach (8), Leibner.
Spielfilm: 1:1 (4.), 4:1 (10.), 5:4 (16.), 8:4 (20.), 10:5 (22.), 10:8 (28.), 12:8 (29.), 15:10 (35.), 15:13 (41.), 17:13 (43.), 17:15 (47.), 20:15 (49.), 22:16 (52.), 26:18 (55.), 28:21 (60.).
„Wir haben“, musste der frustriert wirkende VfL-Trainer Sven Deffte nach der Partie in der Waldsporthalle zu Korschenbroich zugeben, „vollkommen verdient verloren.“ Seine Mannschaft, so der Übungsleiter weiter, müsse sich die Niederlage selbst zuschreiben. „Immer, wenn wir die Chance hatten, den Anschluss zu schaffen, haben wir die Bälle weggeworfen“, analysierte Deffte.
Nach zuletzt sechs Spielen ohne Sieg und nach neun Auswärtspleiten in Folge ließ der VfL in Korschenbroich das notwendige Selbstvertrauen vermissen. Vor allem vor dem Tor der Gastgeber zeigte die Mannschaft von Sven Deffte Nerven. Mehrmals scheiterten die Gladbecker aus guter Position an TVK-Schlussmann Paul Keutmann. Und nicht weniger als achtmal trafen sie in den 60 Minuten Pfosten oder Latte seines Kastens. Hinzu kamen ein verworfener Siebenmeter durch Max Krönung und immer wieder individuelle Aussetzer.
Zudem machte sich bemerkbar, dass Thorben Mollenhauer nach überstandener fiebriger Erkältung nicht in Vollbesitz seiner Kräfte war. Deffte ließ seinen Kapitän zunächst auf der Bank sitzen, Björn Sankalla jedoch konnte ihn im rechten Rückraum nicht ersetzen. Mollenhauer kam schon bald, später auch Pascal Kunze, Max Krönung und Lukas Krings.
Etwas Pech war auch im Spiel. So setzte der Gladbecker Linksaußen Florian Bach, mit Torwart Tim Deffte bester VfL-er in Korschenbroich, Mitte der ersten Halbzeit den Ball an die Latte. Im Gegenzug traf TVK-Akteur Matthias Deppisch den Pfosten. Das Spielgerät prallte gegen den Rücken von Tim Deffte und von dort über die Linie ins Tor. Es hieß 6:4 statt 5:5.
Die VfL-er liefen permanent einem Rückstand hinterher, abschütteln ließen sie sich zunächst aber nicht. Sobald sich ihnen aber die Chance bot, den Anschluss herzustellen wie nach dem Treffer zum 13:15 durch Bach oder nach dem zum 15:17 durch Heiko Brandes leistete sich das Team prompt wieder Schnitzer. Spätestens nach dem 20:15 des TVK in der 49. Minute war die Partie entschieden.
Ronny Rogawska, der Trainer der Gastgeber, der die Deffte-Brüder schon seit vielen Jahren gut kennt, wünschte dem VfL für die verbleibenden zwei Partien Glück. „Ich drücke euch die Daumen“, so der Coach des TVK. Am nächsten Wochenende dürfte den Gladbeckern diese moralische Unterstützung nichts nutzen, weil es nach Ferndorf geht, zur überragenden Mannschaft der laufenden Runde. In der Woche darauf stellen sich die Rot-Weißen beim Neusser HV vor, der sich am Samstag durch das 37:37 in Lemgo gerettet haben dürfte. „Wir stecken die Köpfe nicht in den Sand“, sagte Sven Deffte.
Quelle: derwesten.de – Thomas Dieckhoff | Foto: Biene Hagel