Nach dem Gewinn eines vom Landessportbund ausgeschriebenen Medienpakets wird das Konterfeit des Nachwuchsathleten Yasin vom VfL Gladbeck bis zum Ende der Woche die Gladbecker „Citylights“ schmücken.
Ein wenig verloren wirkte Yasin schon, als er am Montagnachmittag das Foyer des Rathauses betrat. Sein Vater hatte den 12-Jährigen noch schnell von der Schule abgeholt, und dann stand er auch schon da, in Empfang genommen von Bürgermeister Ulrich Roland und einer Delegation des VfL Gladbeck, angeführt von Vorstandsmitglied Tim Tersluisen, umringt von Fotografen mit der Kamera im Anschlag. So viel Aufmerksamkeit, das sah man Yasin an, war ihm noch selten zuteil geworden. Jegliche Nervosität aber schien nahtlos in freudige Aufregung mit Tendenz zur Fassungslosigkeit überzugehen, als der junge VfL-Leichtathlet schließlich das erblickte, das ihm die Einladung ins Rathaus überhaupt erst beschert hatte – ein überlebensgroßes Plakat, das ihn in Aktion zeigt – und im Laufe dieser Woche 75 sogenannte „Citylights“ im gesamten Stadtgebiet zieren wird. Die Citylights, das sind die Werbetafeln, die besonders häufig in der Gegend rund um die Innenstadt sowie an Bus- und Bahnhaltestellen zu finden sind.
Daran, dass der junge Yasin überhaupt zum Stadtgespräch werden konnte, hat Tim Tersluisen maßgeblichen Anteil. Von einem Vereinskollegen sei er auf die Aktion „Mein Verein, Dein Verein“ des Landessportbundes aufmerksam geworden. Tersluisen bewarb sich und den VfL – und gewann als einer von zehn Vereinen in Nordrhein-Westfalen ein Medienpaket im Wert von 5.000 Euro. Der Inhalt: Ein professionelles Fotoshooting mit Modellen aus dem Verein, das Erstellen von VfL-Werbematerialien und natürlich die Buchung der Gladbecker Citylights für eine Kalenderwoche.
Öffentlichkeitswirkung außer Norm
„Wir können auf diese Weise Art und Weise eine Öffentlichkeit für den Verein schaffen, die aus eigenem Antrieb in dieser Form nicht generierbar wäre“, bringt Tersluisen das große Plus des gewonnen Medienpakets auf den Punkt. „Citylights, da ist sonst eher etwas für Firmen, beim VfL ist das Geld dafür schlichtweg nicht vorhanden.“
Und wie genau bringt es ein junger Sportler wie Yasin zum echten „Posterboy“? „Es gab vor dem Fotoshooting ein Casting, zwölf Athletinnen und Athleten standen in der Vorauswahl“, erklärt Tersluisen. Nach reiflichen Überlegungen hinsichtlich der Medienwirksamkeit des Motivs und der Botschaft, die es aussenden soll (Tersluisen: „Wir wollen die Menschen für das Sich-Bewegen begeistern“), fiel die Wahl schließlich auf Yasin. Der wiederum wird aller Voraussicht nach noch bis einschließlich Freitag mehr Gefallen an seinem Schulweg finden, als es sich sein Vater je ausgemalt haben dürfte – auch dank Tim Tersluisen, der den Landessportbund im Zuge seiner Bewerbung von der Qualität der Sportangebote, der sozialen Kompetenz des VfL und seinen Gegenwarts- und Zukunftsstrategien überzeugen konnte.
Quelle: WAZ – Marcel Krischik | Foto: Günter Blaszczyk