Dalian vs. Sinkovec: Freundschaftsduell im Ruhrpott-Derby

Dalian vs. Sinkovec: Freundschaftsduell im Ruhrpott-Derby

Samstag treffen sich Fabian Sinkovec und Dustin Dalian mit Schalke 04 und dem VfL Gladbeck. Wir trafen sie zum Interview in der Schalker Kabine.

In der Kabine setzt sich Fabian Sinkovec direkt hinten in die Ecke. „Aber hier ist mein Platz“, sagt der Schalker Handballtorwart, als der Fotograf ihn bittet, sich für die Fotos auf die Mittelbank zu setzen – neben Dustin Dalian. Auf der Bank gegenüber dürfen stattdessen für die WAZ Tim Lievertz und Philipp Ziser Platz nehmen – und die beiden in der Heimkabine des Sportzentrum Schürenkamp über ihre Kindheit, ihre Freundschaft und das Spiel am Samstagabend interviewen.

Dann wird Sinkovec (27) wieder auf seinem Platz in der Ecke sitzen, Dalian (26) dagegen in der Gästekabine. Im Oberligaderby zwischen S04 und dem VfL Gladbeck (19.30 Uhr) stehen sie sich auf dem Parkett gegenüber – erstmals in der Karriere der beiden Sandkastenfreunde.

Herr Dalian, Herr Sinkovec, das Hinspiel zwischen VfL und S04 endete 24:24 – was haben Sie für Erinnerungen an das Spiel?

Fabian Sinkovec: Total gemischte. Ich glaube, Dustin hat es total unter den Nägeln gebrannt, wenn ich jetzt so für ihn sprechen darf. Und es tat ihm in der Seele weh, dass er nicht spielen konnte wegen seiner Verletzung. Ich war fit, war aber auch geknickt, weil ich erst auf der Bank war. Fabian Zindel hat aber auch ein tolles Spiel gemacht. Dann kam ich am Ende doch noch rein und hatte zwei, drei Aktionen. Das war ein schönes Erlebnis, wobei der Ausgang natürlich schade war – wenn du 20 Sekunden vor Schluss führst und den Ball hast, dann willst du auch gewinnen.

An dem Sieg wären Sie entscheidend beteiligt gewesen.

Sinkovec: Ja, ich dachte, ich hätte den letzten gehalten. Aber dann kam eben noch ein Wurf.

Dustin Dalian: Ja, Felix Brockmann hat noch ein Tor gemacht, nachdem wir den Ball zurückerobert haben. Sowas passiert wahrscheinlich auch nur im Derby.

Immer samstags mit den Vätern zum PSV

Sie beiden sind von klein auf befreundet – wie gingen die Handballkarrieren da los?

Sinkovec: Also unsere Väter haben zusammen gespielt und die waren befreundet, deshalb sind wir zusammen aufgewachsen, waren auch zusammen im Urlaub. Wir waren fünf Monate auseinander, das war immer genau eine Jugend. Erst haben wir zusammen Fußball gespielt. Dann sind wir beide in verschiedenen Vereinen zum Handball gekommen, Dustin zuerst. Wir waren oft zusammen in der Halle, nur haben wir nie im gleichen Verein gespielt.

Dalian: Genau, wir waren immer samstags beim PSV Gelsenkirchen. Die haben immer samstags gezockt, erst die Zweite, dann Erste, und wir waren eigentlich schon vor der Zweiten in der Halle.

Die Kinder, die in der Halbzeit aufs Feld kommen und Bälle werfen?

Beide: Genau, das waren wir!

Wie viel tauschen Sie sich denn über Handball aus?

Sinkovec: Nicht nach jedem Spiel, je nachdem, wie die Laune ist, ob man was zu berichten hat.

Der VfL hat jetzt fünfmal nacheinander verloren – das kennen die Schalker vom Saisonstart. Fragen Sie da mal bei Fabian nach: Wie kommt man da raus?

Dalian: Nein, also so ist es eigentlich gar nicht. Wir schreiben eher über andere Mannschaften, welcher Spieler was gut macht, auf wen man aufpassen muss.

„Wir reden auch oft einfach wirres Zeug“

Können sich ein Torwart und ein Halblinker gut Tipps geben?

Sinkovec: Nee, also so fachlich reden wir gar nicht so viel. Wir reden wie Kumpel eben oft wirres Zeug.

Dalian: Also dass ich ihm Tipps im Tor gebe, ist noch nie passiert.

Wie schätzen Sie jeweils die aktuelle Lage Ihrer Teams ein?

Dalian: Bei uns lief es nicht so gut. Wir trainieren super, aber es ist dann viel Kopfsache. Es ist ja nicht so, dass wir es nicht können. Da werden viele freie Bälle verschossen, eine Sekunde zu lange überlegt. Das merke ich auch bei mit selber. Dann machst du einen Schritt zu viel, verprellst dich. Es gibt das, aber da kommen wir zusammen raus. Das Derby kommt da gerade recht.

Sinkovec: Wir haben es gegen Harsewinkel verpasst, uns Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Die Enttäuschung war groß, weil es auch ein schöner Abend war. Halle voll, 600 Leute, Riesenstimmung, faire Gastgeber – das hat richtig Bock gemacht. Am Ende war es unnötig, dass wir verlieren.

Dalian: „So ein Derby haben wir nur selten“

Was bedeutet das Derby für Schalke beziehungsweise den VfL Gladbeck?

Dalian: Das ist schon ein Highlight, da guckt man vorher schon mal im Kalender, wie viele Wochen noch … Wir haben ja nur selten so etwas im Vergleich zu Bielefeld, wo es gefühlt alle zwei Wochen ein Derby gibt. Wir wollen natürlich jeden schlagen, egal ob Schalke kommt oder wer auch immer. Aber vielleicht ist da jetzt noch ein Zipfel mehr dabei, weil man sich untereinander kennt.

Sinkovec: Anfang der Woche war bei uns auch Aufbruchsstimmung. Ich persönlich brenne total. Mein Handballjahr geht nach meiner Blinddarm-OP ja jetzt erst richtig los. Ich bin zum Glück rechtzeitig wieder fit.

Gute Vorbereitung ist das A und O

Und Ihr persönliches Duell? Wie gut kennen Sie sich da? Wer hat da eher den Vorteil?

Sinkovec: Ich glaube, dass da keiner einen Vorteil hat. Wir haben ja auch noch nie gegeneinander gespielt. Vor allem bringen wir beide eine Riesenfamilie mit, die kommen alle extra, weil wir gegeneinander spielen. Das wird eine Riesenstimmung.

Dalian: Schwierig. Ich will jetzt auch nicht alles verraten (lacht). Aber natürlich achte ich auch drauf, was der Torhüter bei Würfen von Außen oder aus dem Rückraum macht.

Sinkovec: Das ist bei uns genauso. Wir sind da auch immer super vorbereitet, ich bekomme auch Wurfbilder von den gegnerischen Spielern. Aber im Tor ist es natürlich auch viel Zusammenarbeit mit der Deckung.

Noch nie gemeinsam in einem Team gespielt

Wie kommt es eigentlich, dass Sie noch nie in einem Team waren?

Dalian: Ich bin in Ückendorf angefangen, habe die meiste Zeit in der Jugend in Gladbeck gespielt, zwei, drei Jahre in Westerholt, in Recklinghausen und dann wieder Gladbeck.

Sinkovec: Wir haben an Heiligabend öfter zusammen im Knast gespielt, das ist ein Sozialprojekt. Dustin war in der Jugend auch schon mal hier beim Training, ich mal mit bei ihm. In den Senioren haben wir auch immer gesagt: Wäre doch cool. Aber es hat sich einfach nie ergeben.Ich habe auch noch nie den Verein gewechselt. Ich war immer bei Schalke, tue mich auch schwer, hier wegzukommen.

Wollen Sie denn zusammenspielen?

Dalian: Ich glaube der Spüli vom PSV (Handball-Geschäftsführer Hans-Jürgen Mühlenbrock; d. Red.) hätte das ziemlich gerne (lacht).

Sinkovec: Wird bestimmt noch mal irgendwann passieren.

Dalian: Am ehesten wahrscheinlich wirklich beim PSV.

Die Vorhersagen fürs Derby am Samstag

Wie geht das Derby aus?

Dalian: Wir gewinnen mit drei.

Sinkovec: Ne, zu Hause gewinnen wir.

Wie viele Tore macht Dustin Dalian?

Sinkovec: Wenn er bei vier bleibt, ist es okay.

Dalian: Da lege ich noch drei drauf, ich mache sieben.

Quelle | www.waz.de (Tim Lievertz und Philipp Ziser)
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