Busch hält Dritte Liga für attraktiv

Thorben Mollenhauer ist ein gutes Beispiel für die funktionierende Nachwuchsarbeit des VfL Gladbeck. Der Rückraumlinke stammt aus der eigenen Jugend und ist schon seit einigen Jahren Stammspieler der ersten Mannschaft.

Ungeachtet der Tatsache, dass jüngst in der Dritten Handball-Liga einige Vereine in erhebliche finanzielle Schieflage geraten sind, hält Siegbert Busch, der Chef des VfL Gladbeck, diese Spielklasse für attraktiv und spannend.

Ende Mai zog der VfL Edewecht nach der Insolvenz der Betreibergesellschaft seine Mannschaft aus der Dritten Handball-Liga West zurück, schon in der Saison verschwand der TuS Wermelskirchen mit einigem Getöse von der Bildfläche. Und auch in anderen Staffeln der Dritten Liga sind diverse Vereine (TG Münden, VfL Potsdam, HC Aschersleben) in finanzielle Schieflage geraten. Handelt es sich bei der zur Saison 2010/2011 eingeführten Spielklasse eigentlich um eine Pleiteliga? Siegbert Busch, der Vorsitzende des VfL Gladbeck, verneint diese Frage und sagt: „Die Dritte Liga West ist eine spannende und attraktive Liga mit vielen interessanten Vereinen.“

Schon bevor der VfL Gladbeck in der Saison 2011/2012 in der Oberliga Westfalen den Aufstieg feierte, hatten die Verantwortlichen um Siegbert Busch die Bleistifte gespitzt, um mal auszurechnen, ob sich der Verein diese Klasse überhaupt leisten kann oder nicht. Denn dass die höhere Spielklasse teurer werden würde als die Ober- und auch als die frühere Regionalliga, war allen Beteiligten bewusst. „Die Differenz zur Oberliga ist erheblich“, betont Busch und verweist beispielsweise auf höhere Meldegebühren und Technik, die der VfL anschaffen musste.

„Klar war aber“, so Busch, „dass wir unsere Philosophie nicht ändern werden.“ Und die basiert in erster Linie darauf, Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung beziehungsweise junge Akteure zu entwickeln und in der ersten Mannschaft zum Zuge kommen zu lassen. Busch: „Man muss natürlich den Mut haben, diese jungen Leute dann auch einzusetzen.“

Akteure mit Forderungen, die der VfL nicht erfüllen kann und will, schickt Busch weg. „Spieler, die zu uns kommen, sollen nicht kommen, weil sie mit Handball Geld verdienen möchten, sondern weil sie die Dritte Liga und den VfL interessant finden.“

Sein Credo, so der frühere Bundesliga-Coach des DSC Wanne-Eickel, laute, dass gutes Training Vieles ausgleichen könne. „Und wir haben in Holger Krimphove einen guten Trainer“, betont Siegbert Busch.

Dass der VfL Gladbeck mit seiner Philosophie in der Dritten Liga niemals in den Kreis der Top-Teams aus Dormagen, Leichlingen oder Wilhelmshaven vorstoßen wird, stellt für Busch und Co. überhaupt kein Problem da: „Wir werden keine Spitzenmannschaft werden. Wir sind froh, dass wir diese Klasse erreicht haben und möchten sie halten.“ Klubs, die die Zweite Liga im Visier hätten, müssten halbprofessionell arbeiten und entsprechende Investitionen tätigen. „Das ist immer ein Ritt auf der Rasierklinge“, sagt Busch, „und manchmal ist das Wunschdenken bei dem einen oder anderen Vereinsvertreter wohl stärker als die rationale Einschätzung der Kräfteverhältnisse.“

Dass die Nationalmannschaft erheblich schwächelt und dass der Fernsehsender Sport1 demnächst dienstags lieber Viertliga-Fußball als Erstliga-Handball übertragen wird, hält Busch übrigens für äußerst problematisch. Er fürchtet negative Auswirkungen auf das Interesse am Handball, auch in Gladbeck. „Wenn es für eine Sportart keine positive Grundstimmung gibt, führt das dazu, dass Menschen, die nicht zu den Fans gehören, gar nicht erst kommen. Ich denke, dass man das bis auf unsere Ebene herunterbrechen kann.“

Quelle | WAZ, Thomas Dieckhoff

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